Eine besondere Herausforderung bei der Verkehrswende hin zu mehr Radverkehr stellen die Ruhrgebietsstädte dar, die nach dem 2. Weltkrieg im Sinne des städtebaulichen Leitprinzips der „Autogerechten Stadt“ wiederaufgebaut und weiterentwickelt wurden. Beim jüngsten Städteranking des ADFC belegen in der Ortsgrößenklasse über 500.000 Einwohner*innen mit Essen und Dortmund zwei Ruhrgebietsstädte den dritt- und vorletzten Platz. Die Stadt Essen kommt auf eine Gesamtbewertung von 4,22, liegt also zwischen ausreichend und mangelhaft (ADFC, 2020). Im Rahmen des Projekts werden Jugendliche von fünf Essener Schulen mit unterschiedlichen sozialräumlichen Umfeld gemeinsam mit Vertreter*innen zivilgesellschaftlicher Bürgerinitiativen (RadEntscheidEssen, Fachgeschäft für Stadtwandel), einem Start-Up für digitale Geomedien (re:edu) und Wissenschaftler*innen der Universität Münster mittels digitaler Geomedien (u.a. senseBox) die Radverkehrsinfrastruktur in ihrem jeweiligen Schulviertel untersuchen. Dabei werden folgende Aspekte fokussiert:
Erhebung von Verkehrs-
und Umweltdaten
Analyse und Visualisierung
des Datensatzes
Konzeption von Vorschlägen zur nachhaltigen Stadtentwicklung
Diskussion der Ergebnisse mit politischen Akteuren
Dieser begleitete Prozess soll dazu beitragen, dass die Jugendlichen generell stärker ermutigt und befähigt werden, sich auch zukünftig in raumbezogene gesellschaftliche Entwicklungsprozesse im Sinne des Spatial Citizenship-Ansatzes aktiv einzubringen.